Politik und Hypnose

 
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Hypnose und Politik – was soll das? Gibt es da wirklich einen Zusammenhang?

Ja, und der ist sogar viel größer, als weithin angenommen wird. Wir sehen das zum Beispiel, wenn wir Politiker als „hypnotisierend“ bezeichnen – etwa wenn Adolf Hitler die Massen zu elektrisieren vermochte oder die MAGA Fangemeinde gebannt auf die Worte von Donald Trump hört.

(Auch) dank der sozialen Medien ist der politische Populismus derzeit stark im Aufwind. Aber was hat das mit Hypnose zu tun?

Was ist Hypnose?

Lassen Sie uns erst einmal einen Blick darauf werfen, was Hypnose eigentlich ist und was sie auszeichnet: Kennzeichen einer Hypnose sind fokussierte Aufmerksamkeit nach innen und eine erhöhte Bereitschaft, Suggestionen von außen anzunehmen.

Das kennt jeder: Wenn Sie in ein Musikstück versunken sind, das Sie lieben, und gar nicht bemerken, dass jemand Ihren Namen ruft. Oder denken Sie an Kinder beim Spielen, wenn sie die Welt um sich herum vergessen. Man nennt diesen Zustand „Alltagstrance” – ein völlig natürlicher Zustand, in dem das kritische Denken in den Hintergrund tritt und der Fokus auf das eigene Erleben gerichtet ist.

In der Hypnose nutzt man diesen Zustand gezielt, indem man ihn künstlich induziert. Nicht der Zustand ist künstlich, sondern nur die Einleitung.

In dieser Trance ist der Mensch im Allgemeinen offener für Suggestionen – also für gedankliche Vorschläge, die unkritisch übernommen werden. Wenn ich Ihnen etwa vorschlage, sich vorzustellen, Sie beißen in eine Zitrone, dann werden viele spüren, wie sich der Speichelfluss verändert. Das ist eine Suggestion.

In der Trance sind wir empfänglicher für solche Verknüpfungen, weil die rational-kritischen Kontrollmechanismen des Gehirns gehemmt sind. Deshalb kann man zum Beispiel in der Hypnose sagen: „Weil du diese angenehme Ruhe spürst, wird es dir noch leichter fallen, gesunde Entscheidungen zu treffen.“ Ein Satz, der im wachen Zustand banal und hinterfragenswert klingt, kann in Trance erstaunliche Wirkung entfalten.

Und was hat das mit Politik zu tun?

Vergleichen wir das mit dem, was viele Politiker tun: Sie arbeiten ebenfalls mit Suggestionen. Und je weiter sie sich vom politischen Zentrum entfernen, desto hemmungsloser werden diese Suggestionen – etwa in Form von Sätzen wie:

  • „Nur ich kann euch helfen.“

  • „Ich bin der Einzige, der die Wahrheit sagt.“

  • „Die Medien lügen euch an.”

Das sind klassische Suggestionen. Nüchtern betrachtet sind es einfach mal Behauptungen und extreme Verallgemeinerungen. Aber wenn diese Sätze auf den Zustand einer Trance treffen, dann werden sie leichter geglaubt. 

Angst als stärkster Auslöser von Trance

Und jetzt kommt’s: Angst ist einer der stärksten natürlichen „Induktoren“ einer Trance. In der Angst schaltet sich kritisches Denken ab, man ist fokussiert wie das Kaninchen vor der Schlange und Suggestionen werden eher geglaubt, auch die unsinnigen. Populisten nutzen das schamlos aus.

Erinnern wir uns an die Corona-Pandemie: Am Anfang hatten viele Angst vor dem Virus, später Angst vor der Impfung oder vor wirtschaftlicher Unsicherheit. Angst regierte die Welt – und wurde von populistischen Politikern in ihren Kampagnen dankbar instrumentalisiert.

Dasselbe Muster zeigte sich in der Flüchtlingskrise. Auch hier wurde mit Angst gearbeitet – Angst vor dem Fremden, vor Kontrollverlust. Und Angst, kombiniert mit ständiger Wiederholung, ist ein mächtiges hypnotisches Werkzeug.

Die Rolle sozialer Medien

Social Media mit seinen Algorithmen verstärkt diesen Effekt enorm. Dort werden Suggestionen – oft in Form emotional aufgeladener Schlagzeilen oder Bilder – unendlich wiederholt.

Und egal, wie absurd eine Behauptung ist: Wenn man sie nur oft genug hört, bleibt sie hängen - eine weitere Technik aus der Hypnotherapie. 

Algorithmen sozialer Netzwerke begünstigen diese Dynamik, weil sie starke Emotionen belohnen: Empörung, Angst, Wut. So entsteht ein sanfter kollektiver Trancezustand – ein Massenphänomen, das Populisten strategisch nutzen.

Bewusstheit als Ausweg

Der einzige Weg aus dieser kollektiven Trance ist Bewusstheit. Bewusstheit bedeutet, die eigenen emotionalen Reaktionen wahrzunehmen, bevor sie übernommen werden. Meditation, Achtsamkeit und Selbstreflexion sind Werkzeuge, um diese innere Distanz zu stärken.

Denn auch der einzelne Wähler trägt Verantwortung. Wer aus Protest eine Partei wählt, die mit dem Nationalsozialismus kokettiert, spielt mit dem Risiko des kollektiven Untergangs. Geschichte zeigt, wohin unbewusste Massenbewegungen führen können.

 
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